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Kirche

Ortsangaben

Deutsch Zernitz – Michaelskirche

Die Ursprünge der Pfarrgemeinde in Deutsch Zernitz sind umstritten. 1200 wird in Urkunden eine Kirche im Ort genannt. 1246 erteilte Fürst Mieszko II. den Siedlern spezielle Rechte und Privilegien. Kraft dieser änderten die deutschen Siedler den Namen des Ortes. 1258 baute der Zisterzienserorden im nahen Groß Rauden ein Kloster. Dieses war später sehr eng mit der Zernitzer Gemeinde verbunden. Denn der Besitzer des Ortes, Stefan Zborowicz, schenkte 1283 das Dorf dem Raudener Zisterzienserabt Bartholomäus.

Die heutige Schrotholzkirche wurde 1661 durch den Zisterzienser Abt Andreas Emanuel aus Groß Rauden gestiftet. Ein früheres Gebäude, das 1447 erwähnt wird, war dem Hussitensturm zum Opfer gefallen. Das Datum haben dendrochronologische Untersuchungen im Jahre 2008 bestätigt.

Die geostete Schrotholzkirche hat einen Turm in Ständerbauweise. Der Chor schließt dreiseitig ab. An seiner Nordseite befindet sich die Sakristei. Das Kirchenschiff ist rechteckig, an der Nordseite sind eine Vorhalle und ein weiterer Anbau, der als Speicher dient.

Der Kirchturm ist älter, stammt aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, hat geneigte Wände, eine Glockenstube und einen Spitzhelm. Auf dem Schindeldach befindet sich ein Dachreiter aus dem  Jahr 1858, hexagonal mit Laterne und auf der Spitze eine Figur der Jungfrau Maria auf einem Halbmond aus Blech. Auf dem Giebel des Chordachs steht eine Figur des Erzengels Michael, der mit einem Drachen kämpft, ebenfalls aus Blech.

Die Wandmalereien im Innenraum wurden um 1661 geschaffen. Sie zeigen unter anderem eine Allegorie der Sakramente, Adam und Eva im Paradies, Anbetung der Muttergottes, die Apostel oder die vier westlichen Kirchenväter. Der mit Knorpelwerk geschmückte, barocke Hauptaltar zeigt eine Darstellung des Erzengels Michaels. Zwei spätbarocke Nebenaltäre stammen von 1756, die ebenfalls barocke Kanzel aus dem Jahr 1671.

1950 wurde die Kirchengemeinde in Zernitz durch die Missionare von der Heiligen Familie übernommen, die dort bis heute aktiv sind. Die Kirche war damals jedoch stark beschädigt, außerdem reichte der Platz für die Gläubigen nicht aus. Daher mussten die Missionare Ende der sechziger Jahre eine Ersatzkirche errichten, und zwar heimlich, in einer Scheune. In den Jahren 2001 bis 2005 wurde das Gotteshaus in Zernitz renoviert. Die Kirche gehört zur Architekturroute der Holzbaukunst in der Woiwodschaft Schlesien.

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