Koscioly Drewniane – Schrotholzkirchen

Schrotholzkirchen in Oberschlesien

Schrotholzkirchen in Oberschlesien gehören zur einer einzigartigen und priviligierten Gruppe von Denkmälern der Holzarchitektur. Sie dienen als Pfarr-, Filial-, Ablass- oder Pilgerkirchen. Sie wurden seit Beginn des Christentums gebaut, besonders häufig aber im 17. und 18. Jahrhundert, vor allem in Waldreichen Gegenden. Sie wurden an verschiedenen Plätzen gebaut: in der Mitte von Orten, am Ortsrand oder in gewisser Entfernung. Man wollte den besten Platz für die Kirche aussuchen, in der Regel auf Hügeln, an der Stelle alter heidnischer Kultstätten. Manchmal befand sich im Umfeld eine Quelle, die mit alten Bäumen umgeben war. In den letzen Jahrhunderten gab es in Oberschlesien ein paar hundert Schrotholzkirchen. Sie sind aber in Folge der Reformation, der Säkularisation und der Weltkriege zerstört worden, abgebrannt, verlegt oder durch gemauerte Bauten ersetzt worden. Gemäß der in der Neuzeit geltenden Regel „Cuius regio, eius religio“ (Wessen Land, dessen Religion) war die Konfession des Herrschers auch die der Untertanen. Daher machten die Kirchen verschiedener Religionen verschiedene Entwicklungen durch. Die Kirchen wurden sowohl durch Zimmermannszunftmeister, wie auch durch Dorfzimmermänner gebaut. Ihre Namen wurden oft in die Balken eingeschnitzt und sind uns bis Heute erhalten. Für den Bau wurde Tannen- und Kiefernholz verwendet, seltener Lärchen- oder Fichtenholz. Es dominierte das Verschränken der Kirchenbalken an den Ecken, doch kamen auch andere Bauweisen vor. Von den früher häufigen Skeletbauten blieben bis heute nur wenige erhalten. Die geosteten Kirchen wurden in der Regel auf dem Grundriss eines Rechtecks errichtet und bestanden aus zwei Teilen: dem schmaleren Chor und dem breiteren Kirchenschiff im Westen. Es kamen auch Saalkirchen vor, ohne abgeteilten Chor. Seltener waren Ablass- und Votivkirchen mit seitlichen Kapellen, auf dem Grundriss eines Kreuzes oder griechischen Kreuzes.

Bei katolischen Holzkirchen wurde am Ende des Dachfirstes ein Glockenturm gebaut. Die Kirchentürme wurden Schlaufen in der Regel als Pfahlkonstruktionen auf dem Grundriss eines Quadrates gebaut und von Außen mit Brettern verkleidet.Ursprünglich wurden sie separat gebaut, aber mit der Zeit wurden sie zu den Kirchen angebaut, meistens am Eingang in das Kirchenschiff. Zu den Kirchen wurden auch oft Sakristeien dazugebaut, meistens an der Norseite. Seltener wurden Vorhallen oder Kapellen angebaut. Bei manchen Kirchen befinden sich rund um die Gebäude überdachte Umgänge, die „soboten“ genannt werden.